Spanische Gastfreundschaft und deutsche Begeisterung
Ein Sonntagabend Anfang April 2025 – strahlende Gesichter auf dem Parkplatz der IES Qarceres, Jugendliche aus Deutschland und Spanien umarmen sich. Zehn Schüler:innen des Herder-Gymnasiums treffen ihre Gastschüler:innen aus dem Südwesten Spaniens wieder. Im Februar 2024 waren beim Erstbesuch der Spanier am Herder-Gymnasium bereits Freundschaften entstanden.
Eine gemeinsame Woche in Càceres liegt vor den spanisch-deutschen Schülern: Am Montag werden die Alemanes mit Churros und Schokolade in der Cafeteria der Schule begrüßt und lernen am Nachmittag die mittelalterliche Altstadt kennen, in der die Serie ,,Game of Thrones“ gedreht wurde. Der Stadtführer leiert allerdings keine Jahreszahlen herunter, sondern lässt die Schüler:innen die Geschichte des UNESCO-Weltkulturerbes selbst nachspielen – die interaktive Stadtführung kommt sehr gut an. ,,Die beste Stadtführung ever“, fasst der Zehntklässler Ethan Telaar zusammen.
Am Dienstag und Mittwoch erleben die Herderaner normale Schultage mit den Fächern Spanisch, Sport, Biologie, Geschichte, Latein, Physik und Modelling – in dieser Doppelstunde werden Tassen getöpfert. ,,Wir hatten im Unterricht sehr viel Spaß und am Ende konnte jeder sein eigenes getöpfertes Andenken mitnehmen“, freut sich Henri Leonhardt aus der EF. Spannend war auch der bilinguale Unterricht in Biologie und Geschichte, denn Fachunterricht auf Englisch kannten die Herder-Schüler:innen bisher nicht.
Am Nachmittag wird der Naturpark ,,Barruecos“ in der typischen Landschaft der Extremadura mit den lockeren Eichenwäldern erlebt: Das Besondere sind die Granitfelsen mit Klüften, in die man sich als Jugendlicher auf jeden Fall hineinzwängen muss! Anschließend kommt die Gruppe zurück zur Schule, wo die Gastfamilien bereits ein üppiges spanisches Buffet aufgebaut hatten – sehr leckere kulinarische Erlebnisse für spanische und deutsche Genießer.
Am Donnerstag besucht die Gruppe die Hauptstadt der Region Mérida mit ihrem UNESCO-Weltkulturerbe: Viele römische Monumente, wie der Tempel der Diana, die römische Flussbrücke, das Forum und das Amphitheater, stehen mitten zwischen den normalen Stadthäusern. Der Ort ist so beliebt, dass überall Schulklassen auf den Spuren der Römer herumlaufen.
Am Freitagmorgen verabschieden sich die Herderaner Gastschüler schon wieder von ihren spanischen Gastfamilien – diesmal sind auf dem Parkplatz traurige Gesichter zu sehen. Es werden Einladungen für einen weiteren Besuch ausgesprochen, dann fahren die Alemanes über Toledo nach Madrid, wo der Rückflug nach Düsseldorf ansteht.
Im Gepäck haben sie nicht nur Getöpfertes, sondern auch viele Eindrücke von der spanischen Kultur und Sprache – Erinnerungen, die bleiben.
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