Erste „Lange Nacht der Mathematik“ am Herder
Wer an einem dunklen Freitagabend im November am Herder-Gymnasium vorbeigelaufen ist, wunderte sich vielleicht darüber, dass die Schule am Abend noch so hell beleuchtet und von Schüler*innen besucht war. Das lag an der Langen Nacht der Mathematik. In diesem Jahr haben wir als Schule das erste Mal an diesem spannenden Mathematik-Wettbewerb teilgenommen. Insgesamt 23 Schüler*innen der Mathe-Knobel-AG und der MINT-Klasse und einige Sechstklässler*innen haben sich als Team der Herausforderung gestellt, am Wochenende – genauer gesagt bis Freitagabend um 21 Uhr – möglichst viele Aufgaben richtig zu beantworten und somit die 2. Runde des sehr anspruchsvollen Wettbewerbs zu erreichen. Mit großer Motivation traten sie gegen mehr als 500 Schulen deutschlandweit und insgesamt fast 20.000 Teilnehmer*innen an.
Sobald die Aufgaben von den Organisatoren des Wettbewerbs um 18 Uhr „online“ gestellt wurden, waren die jungen Mathematiker*innen mit großem Eifer bei der Sache. Es wurde geknobelt, gerechnet, ausprobiert und diskutiert, bis die Köpfe im wahrsten Sinne des Wortes glühten. Insgesamt mussten 10 äußerst schwierige und knifflige Aufgaben als Team gelöst werden. War eine Aufgabe gelöst, so wurde das Ergebnis online eingegeben und das Team erhielt sofort die Rückmeldung, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Jedes Mal versammelten sich alle Kinder am Rechner um diesen „Moment der Wahrheit“ mitzuerleben. War die Aufgabe richtig, wurde lauthals gejubelt. Das kennt man so eher aus dem Sportunterricht als aus dem Matheunterricht und die Begeisterung der Schüler*innen für die Matheaufgaben war einfach wunderbar. War eine Aufgabe bei der Eingabe falsch, gab es nach einem kurzen Moment der Enttäuschung immer jemanden, der sofort sagte: „Los, wir gucken uns die Aufgabe nochmal an. Wir finden den Fehler. Das schaffen wir.“
Diese Anstrengungsbereitschaft und dieser Arbeitseinsatz wurde im Laufe des Abends auch durch ein gemeinsames Pizzaessen belohnt. Der Pizzabote, der uns mehrere Familienpizzen lieferte, staunte nicht schlecht, als er seine Bestellung an einem Freitagabend am Herder-Gymnasium ablieferte und dort auf viele mathebegeisterte Kinder traf. Nach der Stärkung mit Pizza und Süßigkeiten ging es in den Endspurt, denn unserer Schüler*innen mussten den Wettbewerb wegen des Tags der offenen Tür am Herder am darauffolgenden Tag schon um 21 Uhr beenden. Leider haben wir unser gemeinsames Ziel die zweite Runde zu erreichen dadurch ganz knapp verpasst. Als um 21 Uhr die Eltern zum Abholen bereit waren, fehlte uns nur ein kleiner Teil der letzten Aufgabe. Alle anderen 9 Aufgaben hatten wir erfolgreich gelöst. „Ich möchte noch nicht nach Hause. Ich möchte weiterrechnen,“ wurden die Eltern zum Teil von ihren Kindern begrüßt. Stolz, müde, aber auch ein wenig enttäuscht, dass wir die letzte Aufgabe nicht mehr lösen konnten, gingen dann doch alle Kinder mit einem Lächeln im Dunkeln nach Hause. „Das war so schön und hat so viel Spaß gemacht,“ sagte ein Schüler zum Abschied.
Besonders schön war es für uns Lehrer*innen, zu sehen, wie die Kinder als Team zusammenarbeiteten und Spaß an Mathe hatten. Die Hilfsbereitschaft untereinander war riesig und führte dazu, dass sich die Teilnehmer*innen, die sich vorher zum Teil nicht kannten, untereinander mischten, sich gegenseitig unterstützten und halfen. So wurde aus der bunt gemischten Schüler*innengruppe innerhalb kurzer Zeit ein echtes Team. Alle – Schüler*innen und Lehrer*innen – sind sich einig: „Das machen wir im nächsten Jahr nochmal … und dann schaffen wir es auch in die zweite Runde!“
Auch unsere Schulleiterin Heike Plöger war von dem Einsatz der Kinder sehr beeindruckt und übergab am vergangenen Freitag allen (gesunden) Teilnehmer*innen mit großer Freude persönlich die Teilnahmeurkunden.
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