Jugendliche entdecken neue Wege abseits des Klassenzimmers! Weg von langweiligen Schulbänken, rein in spannende Diskussionen und Filmabende, die zum Nachdenken anregen. Hier geht es nicht nur um Popcorn und Unterhaltung, sondern um die Zukunft! Schülerinnen und Schüler übernehmen das Ruder und führen durch die aufwühlenden Gewässer gesellschaftspolitischer Themen und brisanter Zukunftsfragen und lenken den Blick auf das, was für sie wichtig ist.

Während eines Treffens der Schulentwicklungsgruppe am Herder-Gymnasium stand eine wichtige Frage im Mittelpunkt: Wie können wir Jugendlichen ermöglichen, auch außerhalb der Schule stärker an kulturellen Aktivitäten teilzuhaben? Diese Überlegungen führten zu einem vielversprechenden Gemeinschaftsprojekt mit dem Mindener Kulturzentrum BÜZ.

Filme gehören zum Lebensalltag der Jugendlichen, sie sind für sie ein besonders beliebtes Kulturgut. Sie greifen kulturell und gesellschaftlich relevante Fragestellungen auf und bieten durch ihre diversen Darstellungsformen Anlass zu kritischem Denken. Sie zu schauen ist das eine und darüber ins Gespräch zu kommen das andere. Das Konzept soll Jugendliche dazu anregen nicht nur Filme zu konsumieren, sondern ihre Inhalte und ausgelösten Emotionen zu hinterfragen und darüber mit gleichaltrigen zu sprechen. „Als ein Kulturzentrum wollen wir den Schülern und Schülerinnen einen Ort bieten, an dem Kultur gelebt wird, die einen Beitrag zum Zusammenhalt unserer demokratischen und offenen Gesellschaft leistet“, erklärt Johanna Kruse, Kulturmanagerin des BÜZ. Das Ziel ist es, dass die Lernenden ein Bewusstsein für den Umgang mit dem Medium Kinofilm erlangen und hervorzuheben, dass ihre Lebenswelt bereits von Kultur geprägt ist.

Die erste Filmvorführung fand am 25. Januar statt. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages schauten sich Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen den deutschen Film „Die Unsichtbaren“ an. Der Film ist ein Zusammenschnitt aus Interviews von vier Zeitzeugen des Holocausts und der Verfilmung ihrer Erlebnisse auf der Flucht vor Verfolgung. „Es war sehr emotional und lehrreich. Das Leid der Millionen von Menschen war etwas, das einem natürlich immer bewusst war aber nun noch deutlicher wurde“, äußerte sich eine Schülerin. Ein weiterer Schüler ergänzte: „Wenn man die Erlebnisse der Zeitzeugen aus erster Hand erfährt, ist dies viel fassbarer und greifbarer. Und wenn man dann immer mehr sieht, dass die rechte Szene sich in Politik und Gesellschaft immer weiter ausbreitet, dann wird deutlich, dass das nie wieder passieren darf und wir uns aktiv dagegen wehren müssen.“

Die Bilanz der Zuschauenden: „Es war sehr emotional und lehrreich.“ Mit dieser positiven Rückmeldung soll es in die nächste Runde gehen. Die nächsten Filme „Hidden Figures“ und „Tomorrow“ werden schon im März und April geschaut und versprechen Spannung und Inspiration. Ein echtes Highlight ist, dass diese Veranstaltungen in englischer Sprache abgehalten werden.

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