Von Minden nach Sevilla
Nachhaltigkeit, Kultur und Bildung erleben
Im Rahmen des Erasmus+ Programms arbeiteten fünfzehn Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 gemeinsam mit Schüler*innen des Colegio Calasancias in Sevilla an Projekten zu wichtigen interkulturellen Themen. Im November besuchten unsere Jugendlichen ihre spanischen Partner*innen vor Ort, im April dürfen wir die Gastschüler*innen in Minden begrüßen. Ziel der Erasmus+ Gruppenmobilitäten ist es, interkulturelles Lernen, Nachhaltigkeit und Bildung im europäischen Kontext zu fördern.
Ankunft in Sevilla – herzliche Begrüßung und erste Eindrücke
Bereits bei der Landung wurde allen klar: Sevilla ist eine andere Welt als Minden. „Die Stadt hat mich sofort fasziniert – die Farben und das Licht sind ganz anders als bei uns“, berichtete eine Teilnehmerin begeistert. Die Spannung bei der Ankunft am Flughafen war groß, doch der herzliche Empfang der spanischen Austauschpartner*innen ließ alle Nervosität sofort verschwinden: Applaus, Schilder mit Namen und die typisch spanische Begrüßung mit Wangenküsschen schufen sofort eine angenehme und fröhliche Atmosphäre.
Den ersten Tag verbrachten die Jugendlichen in den Gastfamilien, erkundeten die Stadt und tauchten in den Alltag Sevillas ein. „Es war unglaublich spannend, das Leben in einer spanischen Familie zu erleben. Ich habe so viel Neues gesehen und gelernt“, erzählte ein Schüler aus der 9. Jahrgangsstufe.
Erasmus+ Projekte – Lernen, Entdecken, Mitgestalten
Ab Montag standen die Erasmus+ Projekte im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den spanischen Partner*innen arbeiteten die Schüler*innen in Gruppen an praxisnahen, europäischen Themen, die sie einem Teil der Schulgemeinde am Ende der Woche auf Englisch präsentierten.
1. „Essen verbindet – Ernährung, Kultur und Nachhaltigkeit“
Die Gruppe analysierte, wie weit einzelne Zutaten für Rezepte reisen, welche Umweltbelastungen damit verbunden sind und welche lokalen Anbaumethoden existieren. Karten, Diagramme und Präsentationen veranschaulichten, wie Ernährung global vernetzt ist. „Ich wusste gar nicht, dass manche Lebensmittel tausende Kilometer reisen, bevor sie auf meinem Teller landen“, staunten die Schüler*innen.
2. „Nachhaltigkeit bei Kleidung – Fair Trade“
Unter dem Motto „What’s behind my label?“ setzten sich die Jugendlichen kritisch mit der Modeindustrie auseinander: Wo wird Kleidung produziert? Unter welchen Bedingungen? Wie wirkt sich unser Konsum aus? Die Gruppen entwickelten Ideen für fairere und nachhaltigere Kleidung, von Second-Hand-Initiativen bis zu bewusstem Einkauf.
3. „Zero Waste in Sevilla“
Hier standen Müllvermeidung und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen im Fokus. Die Schüler*innen analysierten Verpackungen, Recyclingmöglichkeiten und den Alltag in Sevilla. Ziel war es, kreative Lösungen zur Abfallreduzierung zu entwickeln und diese mit Beispielen aus Deutschland zu vergleichen.

4. „Schule weltweit – Bildung in Spanien und Deutschland“
Die Schüler*innen reflektierten Unterschiede zwischen dem spanischen und deutschen Schulsystem und diskutierten zukunftsweisende Ansätze für nachhaltige und inklusive Schulen. Die starke religiöse Prägung der spanischen Schule und die Schuluniform boten zusätzlich interessante Einblicke in den Unterricht und die Lernkultur. „Es ist spannend zu sehen, wie anders Schule sein kann, aber wie viel man trotzdem gemeinsam lernen kann“, sagte eine der begleitenden Lehrkräfte.
5. „Kulturelles Erbe und Vielfalt – Was macht Sevilla besonders?“
Die Jugendlichen setzten sich mit der Geschichte und Kultur Sevillas auseinander: das Zusammenleben von Juden, Gitanos und anderen Bevölkerungsgruppen, der Flamenco als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe und die Rolle von Traditionen im Alltag. Führungen, Tanzvorführungen und Besuche historischer Orte wurden mit eigenen Recherchen und Präsentationen kombiniert.
Kultur erleben – Sevilla entdecken
Neben der Projektarbeit standen auch kulturelle Aktivitäten auf dem Programm: Eine geführte Stadttour vom Torre de Oro bis ins Viertel Triana, ein Abend mit typisch spanischen Speisen und Vorführungen traditioneller Sevillanas-Tänze ermöglichten intensive Einblicke in die Kultur Sevillas. Viele Schüler*innen ließen sich von Musik, Tanz und Fußballfieber mitreißen – einige wurden sogar begeisterte Betis Sevilla Fans!
Erasmus+ als interkulturelles Lernabenteuer
Der Austausch eröffnete den Jugendlichen neue Perspektiven auf Nachhaltigkeit, Bildung und kulturelle Vielfalt – und ermöglichte Freundschaften über Grenzen hinweg. „Es ist beeindruckend, wie viel wir voneinander lernen und gleichzeitig gemeinsam erleben können“, wurden die Erfahrungen am Ende zusammenfassend beschrieben. Der Zusammenschnitt aus unseren Videotagebüchern gibt einen tollen Einblick was für eine unvergessliche Zeit wir hatten.
Ein herzliches Dankeschön gilt den Erasmus+ Teams beider Schulen für die sorgfältige Vorbereitung und natürlich den engagierten Schüler*innen. Sevilla hat uns verzaubert – und wir freuen uns schon jetzt auf das Wiedersehen im April, wenn das Projekt in Minden weitergeht!
