Wir leben in der Zeit;
folglich müssen wir auch mit ihr und für sie leben und leben lernen.
(Johann Gottfried von Herder)

Heike Plöger, Schulleiterin
h.ploeger@herder-minden.de

Meine Arbeit als Schulleiterin ist davon geprägt, die Voraussetzungen für erfolgreiches und persönlichkeitsstärkendes Lernen immer neu zu überdenken und gemeinsam mit allen am Schulleben Beteiligten darauf hinzuwirken, dass das Lernen bestmöglich gelingen kann. Dabei ist es mir wichtig, die Institution „Schule“ aus der Perspektive des Kindes zu betrachten und vom einzelnen Kind her zu überlegen, wie Schule gestaltet werden muss, damit sie auf ein Leben in einer sich ständig verändernden und weiter entwickelnden Gesellschaft vorbereitet. Eine zentrale Frage ist, wie wir in der Schule die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler in seiner/ihrer Persönlichkeitsentwicklung so stärken können, dass sie oder er nach der Schule in der Lage ist, ihr/sein Leben verantwortungsvoll und selbstständig zu gestalten.

Schule stelle ich mir im Bild als ein Haus mit vielen offenen Türen und Fenstern vor, das im Inneren Platz zum Austausch, aber auch zum Rückzug bietet. Menschen unterschiedlichen Alters lernen von- und miteinander, präsentieren Arbeitsergebnisse und diskutieren miteinander. Sie treten in Kontakt mit ihrer Außenwelt und erweitern über diesen Austausch ihren Horizont. In einem solchen offenen Haus des Lernens ist ein vertrauensvoller, offener und wertschätzender Umgang miteinander sehr wichtig, denn erst dann können sich die einzelnen Schülerinnen und Schüler auf die Vielfalt der Lernangebote einlassen, ihre Talente entfalten und sich in ihrer Persönlichkeit entwickeln. Individuelle Lernwege und Entscheidungsmöglichkeiten können dabei eine starke Lernmotivation sein.

Am Herder-Gymnasium haben wir ein lebendiges Schulleben, das unter Mitwirkung von Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie dem Mitarbeiterteam gestaltet wird. Sowohl durch unsere schulischen Feste, Konzerte und Gottesdienste als auch durch unsere vielfältigen Fahrten und Projekte, ganz besonders über die Netzwerke UNESCO und Erasmus, in die wir eingebunden sind, werden Schülerinnen und Schüler ermutigt, ihre Fähigkeiten und Talente zu zeigen und sich mit wichtigen Zukunftsthemen auseinanderzusetzen.

Schule kann sich nur weiterentwickeln, wenn sie immer wieder Impulse von außen bekommt. Daher sind wir für Ideen und Hinweise dankbar und bitten darum, Probleme und Sorgen offen anzusprechen, so dass wir gemeinsam nach Lösungen oder zumindest Verbesserungen suchen können.

 

Heike Plöger